Wie der Bund künftig Solaranlagen mit Speichern fördern will
Berlin – Die Formel ist kompliziert – aber sie könnte bis zu 25000 Haushalte demnächst zu Eigenversorgern machen, Eigenversorgern mit Strom. Erstmals fördert die Bundesregierung mit Geld den Einbau von Batterien bei Solaranlagen, insgesamt 50 Millionen Euro sollen dafür zur Verfügung stehen. Und einen Plan für die Verteilung der Millionen gibt es auch schon.
Das jedenfalls geht aus einem internen Papier des Bundesumweltministeriums hervor, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Danach würde die staatseigene KfW-Bank die Gesamtinvestition in eine Solaranlage mit Batterie über ein zinsverbilligtes Darlehen fördern. Der Bund wiederum würde für jenen Teil der Investition, der auf den Speicher entfällt, 30 Prozent der Kosten übernehmen. Das allerdings nur bis 2000 Euro je Kilowatt elektrischer Leistung – ‘um unnötig teure Systeme nicht übermäßig zu fordern’, wie es heißt.
Wie viel das im Einzelfall ist, soll wiederum über eine spezielle Formel errechnet werden. Dazu wird von den Kosten der Gesamtanlage jener Teil abgezogen, den die eigentliche Solaranlage ausmacht – je Kilowatt 1600 Euro. Übrig blieben die Kosten des reinen Speichers, für die dann die Förderung errechnet wird. Und das geht so: Angenommen, ein Hausbesitzer steckt 20000 Euro in eine Solaranlage mit fünf Kilowatt Leistung. Davon würden für die Solaranlage 8000 Euro abgezogen (5 x 1600 Euro). Blieben 12000 Euro übrig. Das wiederum entspräche bei fünf Kilowatt Leistung Batteriekosten in Höhe von 2400 Euro je Kilowatt. Die 30-Prozent-Förderung gibt es aber nur bis zur Höchstgrenze von 2000 Euro. Macht 600 Euro je Kilowatt oder 3000 Euro für die ganze Anlage mit ihren fünf Kilowatt. Die Förderung ist für alle Batterietypen gleich hoch. Sind die 50 Millionen Euro aufgebraucht, gibt es keine Fördermittel mehr. Bis Ostern soll das Programm stehen.
Das Umweltministerium äußerte sich nicht weiter zu den Details. Das Programm solle helfen, einen Markt für Kleinspeicher zu schaffen und mit ihnen das Stromnetz zu stabilisieren. Mehrere Hersteller bieten solche Batterien schon an. Besitzer einer Solaranlage können ihren tagsüber erzeugten Strom so besser verteilen. Den Grünen geht das Programm nicht weit genug. ‘Die Förderhöhe ist so gering, dass das Programm wohl nur etwas für Überzeugungstäter ist’, sagte Energiepolitiker Oliver Krischer. Dabei helfe der Eigenverbrauch auch dem Stromnetz. M. Bauchmüller
SZ vom 19.01.2013